Handwerkerprofil

Laos ist pro Kopf das am stärksten bombardierte Land der Welt. Von 1963 bis 1973 wurde Laos während des Zweiten Indochinakrieges zum unwissenden Spielball. Während dieser Zeit warf die US-Luftwaffe neun Jahre in Folge alle acht Minuten eine Flugzeugladung Streubomben ab. Gleich nach dem Krieg begannen die Dorfbewohner, Aluminium aus explodierten Bomben zu sammeln und daraus Löffel zu verarbeiten. Den Dorfbewohnern wurde diese Fähigkeit von einer Familie beigebracht, die aus der weiter nördlich gelegenen Provinz Houaphan nach Ban Naphia umzog. In der Anfangszeit stellten fünf Familien die recycelten Bombenlöffel her. Heute produzieren etwa 13 Familien mehr als 150.000 Löffel pro Jahr aus Kriegs- und Nichtkriegs-Aluminiumschrott. Die Produktion wurde um Armbänder, Ohrringe und Anhänger erweitert.

Wir arbeiten mit Handwerkern in Ban Naphia in der Provinz Xieng Khuang zusammen, die Aluminium aus Flugzeugteilen und Bomben beziehen, die während des Geheimen Krieges (Vietnamkriegs) in den 1960er Jahren in ganz Laos abgeworfen wurden. Die Gemeinschaft, die die recycelten Bombenprodukte herstellt, wurde von Helvetas, einer Schweizer NGO, im sicheren Umgang mit den Metallen geschult, einschließlich des Einschmelzens und Reinigens des Aluminiums vor der Verwendung.

Es ist wichtig zu beachten, dass 30 % aller in Laos abgeworfenen Bomben nicht explodierten. Nicht explodierte Kampfmittel (UXO) stellen weiterhin eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit der Dorfbewohner im ländlichen Laos dar. Auf ihrer Suche nach Altmetall stoßen viele Dorfbewohner auf Blindgänger und erleiden katastrophale Verletzungen. Der großzügige Geist und der Einfallsreichtum der laotischen Kunsthandwerker werden in unserer Kollektion recycelter Bombenprodukte deutlich. Krieg und anhaltende Luftangriffe in den 1960er Jahren führten dazu, dass die Landschaft mit Bomben und Metallsplittern übersät war. Die Überreste dieses Erbes wurden in Symbole des Friedens umgewandelt.